Konzerte
Home 
Über uns 
Reviews A-Z 
Konzerte 
Fotos 
Archiv 
Videos 
B-Board 
Umfragen 
Links 
Kontakt 

Samstag, 25. Juni 2005 (von Markus)

Merauder aus New York durften am Samstag um 16.55 Uhr auf die Bühne und spielten ein absolut erstklassiges Set. Die Jungs um  Jorge Roscado zockten ihre meistens im Midtempo angesiedelten Songs mit einer Coolness runter, dass einem angst und bange werden konnte. Schon in den Neunziger Jahren kreuzte die Combo ja bekanntlich Metal und Hardcore und galt damals als absoluter Geheimtipp. Die über die Jahre gewonnene Professionalität merkte man der Band deutlich an. Als besonders erfreulich entpuppte sich die Tatsache, dass man neben Songs von „Bluetality“ und „Five deadly venoms“ auch auf Kompositionen des meiner Meinung nach besten Merauder Outputs „Masterkiller“ zurückgriff. Besonders der Titeltrack der letztgenannten Scheibe wurde lautstark abgefeiert. Alles in allem eine wirklich runde Angelegenheit, die der Fünfer hier präsentierte, auch wenn Frontmann Jorge Roscado längst nicht mehr ein solch cooles Erscheinungsbild wie früher sein Eigen nennen kann.

Walls of Jericho sind derzeit eine der angesagtesten und besten Bands im Hardcore Genre, was nicht zuletzt an Frontfrau Candace liegen dürfte, die es stimmlich mit ausnahmslos jedem ihrer männlichen Kollegen aufnehmen kann. Auch am heutigen Tag schöpfte die Dame ihr stimmliches Potential hervorragend aus, schrie, brüllte und keifte sich die Seele aus dem Leib und animierte die tobende Meute zu Circlepits durch die gesamte Gysenberghalle. Keine Frage hier ging eine waschechte Liveband zu Werke, man merkte der Combo einfach an, dass sie jede Sekunde des Sets genoss. Außerdem haben Walls of Jericho mit „All hail the dead“ einfach ein tierisch geiles Album am Start, dessen Songs live absolute Bomben sind. Dementsprechend heftig ging es vor der Bühne zu. Man kann konnte glauben, wie irre manche Leute abgingen.

Wo Walls of Jericho schon einen absolut fantastischen Gig hinlegten, setzten Heaven shall burn noch einen drauf. Hatte die Band noch beim Münster Metal Mayhem auf Maroon Frontmann Andre Moraweck zurückgreifen müssen, so konnte man dieses mal wieder mit Marcus Bischoff und damit in Bestbesetzung antreten. Was die Jungs aus good old Germany hier abfackelten, war schlicht und einfach der Wahnsinn. Egal ob man Songs von „Whatever it may take“ in die Menge kotzte oder Tracks von „Antigone“ zum Besten gab, die versammelte Belegschaft kannte einfach kein Halten mehr. Die Fans schlugen und prügelten sich wie Besessene durch die Halle, was teilweise in fast schon bürgerkriegsähnliche Zustände ausartete. Selten habe ich derart viele Circlepits bei nur einem einzigen Auftritt gesehen. Heaven shall burn sind die Speerspitze einer ganzen Generation von Metalcore Bands, einen besseren Beweis für diese Tatsache, als ihren diesjährigen Auftritt beim Pressure festival kann es nicht geben. Hut ab.

Nach diesem unglaublichen Auftritt von Heaven shall burn war klar, dass Napalm Death es ganz und gar nicht leicht haben würden, noch einen oben drauf zu setzen. Noch dazu befanden sich natürlich fast ausschließlich Hardcore Fans in der Halle, sodass die Gods of Grindcore zunächst einen durchaus schweren Stand bei einigen der vor der Bühne versammelten Personen hatten. Auch wenn Napalm Death vielleicht nicht gerade den allerbesten Auftritt des Tages präsentierten, so lieferten sie doch einen sehr guten Gig ab, bei dem der Sound zwar nicht immer erste Sahne war, bei dem aber die Bühnenperformance und auch die Songauswahl  fast keine Wünsche offen ließen. Ein wirkliches Highlight im Set der Engländer war mit Sicherheit das als „Nazi war song“ angekündigte „Nazi punks fuck off“, welches für absolut geile Stimmung in der Halle sorgte. Auch die Stücke vom neuen Geniestreich „The code is red... long live the code“, allen voran „Silence is defeaning“ und „Vegetative state“ konnten die Zuschauer in Euphorie versetzen. Zwar hatten sich gewiss weniger Leute zum Set der Grindcore Urgesteine eingefunden, als dies noch bei den beiden vorherigen Bands der Fall war, diejenigen, die in der Halle präsent waren, zeigten sich allerdings bis auf wenige restlos begeistert. Meiner Meinung nach waren die Jungs ein durchaus würdiger Headliner des zweiten Festivaltages. Vor einem metallischen Publikum hätte es jedoch mit Sicherheit auch noch zu mehr gereicht.

                 

[Home][Über uns][Reviews A-Z][Konzerte][Fotos][Archiv][Videos][B-Board][Umfragen][Links][Kontakt]

Copyright (c) 2004. Alle Rechte vorbehalten.

tobias.dohle@reviewlution.de